Das Schicksal jüdischer Unternehmer im Nationalsozialismus auf dem Areal des heutigen Dienstsitzes des Bundesministeriums der Justiz
Der Hausvogteiplatz in Berlin war zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Zentrum der deutschen Modewelt. Viele bekannte Konfektionshäuser, Ateliers und Zwischenmeister hatten hier ihren Sitz.
Was bisher wenig bekannt war – die Mohrenstraße 37/38, heutiger Sitz des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) hat dazu einen engen Bezug. Der Gebäudekomplex zwischen Mohrenstraße, Jerusalemer Straße und Kronenstraße liegt mitten im damaligen Konfektionsviertel.
59 Unternehmen der Textilherstellung und des Schneiderhandwerks waren hier bis Ende der dreißiger Jahre ansässig. An einigen Stellen finden sich noch heute Spuren der Vergangenheit – im Treppenhaus erinnern Aufschriften an frühere Textilwerkstätten und auch in die Fassade an der Mohrenstraße sind Handelsnationen eingemeißelt, in die Geschäftsleute vom Hausvogteiplatz aus ihre Waren verkauften.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden jedoch die überwiegend jüdischen Unternehmer enteignet, verfolgt und viele von ihnen ermordet. Welche Schicksale die seinerzeit im heutigen Ministeriumsgebäude ansässigen Unternehmer und ihrer Familien erlitten, untersuchte ein Forscherteam der Humboldt-Universität zu Berlin im Auftrag des BMJ. Ziel war es, die konkreten Schicksale der jüdischen Unternehmen und Unternehmer aufzuzeichnen und so dem Vergessen entgegenzutreten.
Eine Broschüre fasst die Ergebnisse der Studie zusammen.
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