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Im Gedenken an die Opfer des rassistischen Terroranschlags von Hanau

Schwerpunktthema: Gedenktag

Am 19.02.2023 jährt sich der rassistische Anschlag von Hanau zum dritten Mal. Bei diesem Anschlag hat der Täter neun Menschen getötet und sechs weitere verletzt, einige davon schwer, bevor er sich selbst und seine Mutter tötete.

Meldung

Aus diesem Anlass wird auch drei Jahre danach in Hanau mit einer Gedenkveranstaltung der Opfer des Anschlags gedacht. Dabei sein werden unter anderem der Opferbeauftragte der Bundesregierung Pascal Kober, Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Hessens Ministerpräsident Boris Rhein. Weitere Informationen finden Sie hier: www.hanau-steht-zusammen.de/gedenktag

Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann
„Der Anschlag in Hanau bleibt eine Wunde, die nicht verheilt. Auch drei Jahre nach diesem Akt des Terrors bleiben Fassungslosigkeit, Trauer, Abscheu und die Frage: Warum war der Staat nicht in der Lage, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen? Der Tod und die Verletzungen der Opfer werden niemals einen Sinn haben. Aber der Rechtsstaat und seine Vertreter müssen ihre Lehren aus diesem Anschlag und aus ihrem eigenen Versagen ziehen. Dass Menschen aufgrund ihrer Herkunftsgeschichte in unserem Land fürchten müssen, Opfer von Gewalttaten zu werden, dürfen wir nicht dulden. Rassistische Anschläge richten sich nicht nur gegen Menschen, die von hasserfüllten Tätern zu "Fremden" erklärt werden - sie richten sich auch gegen unseren liberalen Rechtsstaat, richten sich gegen unser Selbstverständnis als Gesellschaft, richten sich gegen alle Menschen, die hier miteinander in Frieden und Freiheit leben wollen. Der Rechtsstaat ist nicht um seiner selbst willen da - er hat seinen Bürgerinnen und Bürgern zu dienen und ein Leben in Freiheit zu ermöglichen.“

Der Beauftragte der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Anschlägen im Inland, Pascal Kober, MdB, erklärt:
„Auch drei Jahre nach dem schrecklichen rassistischen Terroranschlag in Hanau sind die Getöteten unvergessen. Unsere Gedanken sind bei Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili-Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu und ihren Familien und Freunden. Ihnen gilt am heutigen Tag mein tiefes Mitgefühl. Die genaue Aufklärung der Ereignisse und Umstände der Tat, auch über das strafrechtlich Notwendige hinaus, ist für viele Betroffene von großer Bedeutung, um ihre Trauer verarbeiten zu können. Bleiben Fragen offen, oder entsteht der Eindruck, mit den Fragen alleingelassen zu werden, empfinden Betroffene dies häufig als erneute Viktimisierung. Hanau ist und bleibt für uns alle eine Mahnung, dass viel zu viele Menschen in unserem Land in ihrem Alltag rassistische Gewalt erfahren müssen. Als Gesellschaft sollten wir alles dafür tun, Rassismus, Gewalt und Diskriminierung jeden Tag zu bekämpfen.“

Nach dem rassistischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 war der damalige Beauftragte der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen Straftaten im Inland, Herr Prof. Dr. Franke, unmittelbar vor Ort, um den Hinterbliebenen der Opfer, den Verletzten, den Augenzeuginnen und Augenzeuginnen sowie den Besitzerinnen und Besitzern der betroffenen Geschäfte persönlich seine Unterstützung anzubieten. Dazu gehörte die Vermittlung von finanziellen und psychosozialen Angeboten sowie die Unterstützung bei Problemen mit Behörden. So setzte er sich dafür ein, dass die Härteleistungen für Opfer extremistischer Übergriffe zügig ausgezahlt wurden. Bislang hat der Bund die Betroffenen in Höhe von über 1,3 Mio. Euro unterstützt. Zudem wurden auf Betreiben des damaligen Bundesopferbeauftragten finanzielle Unterstützungsleistungen für durch terroristische und extremistische Taten wirtschaftlich Betroffene eingeführt, um auch diejenigen finanziell unterstützen, deren Geschäft durch das Anschlagsgeschehen zu Tatorten wurden. Weitere, auch dauerhafte Unterstützung ist nach dem Opferentschädigungsgesetz möglich. Zudem hat das Land Hessen einen Fonds für die Opfer und Angehörigen schwerer Gewalttaten von landesweiter Bedeutung und von Terroranschlägen eingerichtet.

zu sehen ist eine Tafel mit den Namen der Opfer.
Quelle: BMJ

Die Arbeit von Herrn Prof. Dr. Franke führt der im Januar 2022 ernannte Beauftragte der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Straftaten im Inland, Pascal Kober, fort. Er arbeitet dabei Hand in Hand mit der Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Opfer schwerer Gewalttaten und Terroranschläge, Frau Prof. Dr. Birkenfeld. Der Bundesopferbeauftragte wird im Rahmen der Gedenkveranstaltung auch den Betroffenen für Gespräche zur Verfügung stehen.

Hilfe und Unterstützungsangebote für Betroffene terroristischer Straftaten



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